Dennoch gibt es Kritik am Verfahren.

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen begrüßt die Pläne für eine Junior Universität auf dem Gelände der Zeche Carl. „Die Ansiedlung einer Bildungseinrichtung auf diesem Areal könnte ein Impuls für die weitere Entwicklung des denkmalgeschützten Ensembles sein. Die Idee, das Gesamtensemble mit weiterer Bildungsinfrastruktur auszustatten, ist allerdings keine Idee des Oberbürgermeisters. Schon vor längerer Zeit hat der Kulturausschuss eine Studie für die Weiterentwicklung der Zeche Carl beauftragt. Für uns steht dabei nach wie vor die Verlagerung der Stadtteilbibliothek Altenessen auf das Zechengelände an erster Stelle. Wir wollen daher sicherstellen, dass das bei der Umsetzung der neuen Bildungsstätte forciert und gleich mitgeplant wird“, so Hans-Ulrich Krause, stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses.

„Wir begrüßen eine neue Bildungseinrichtung ohne Frage“, so Anke Löhl, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Bildung und Wissenschaft. „Ein Wehrmutstropfen dabei ist jedoch, dass der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft und der Kulturausschuss als zuständige Gremien seitens der Verwaltungsspitze nicht in die Entscheidung mit einbezogen wurden. Da wünschen wir uns definitiv einen anderen Umgang mit den gewählten Vertretern, zumal sich auch der Kulturausschuss seit geraumer Zeit mit einer Weiterentwicklung des Geländes befasst. Die Einrichtung der Junior-Universität ist ein unterstützenswertes Vorhaben, allerdings darf uns das nicht von den immer noch bestehenden Problemen im Essener Norden gerade im Bildungsbereich ablenken. Zielgerichtete und zusätzliche Investitionen in die Schulinfrastruktur im Norden sind jetzt notwendig und würde allen Schüler*innen konkret helfen. Was die Pläne der Talentförderung angeht, fordern wir die Stadtspitze auf, auch nochmal mit dem Talentkolleg Ruhr das Gespräch zu suchen. Hier haben wir einen erfahrenen, kompetenten und zuverlässigen Partner für das Vorhaben. Wir erwarten jedenfalls, bei der weiteren Planung unserem Mandat entsprechend eingebunden zu werden.“, ergänzt Anke Löhl abschließend.