SPD-Fraktion Essen: Keinen Stadtteil zurücklassen

Essen. Nach den jüngsten Bemerkungen eines Essener FDP-Funktionärs, dass man Altenessen lieber verlassen solle, erklärt Martin Schlauch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat und Ratsherr aus Altenessen:

„Jeder Stadtteil hat seine Herausforderungen. Dass im Essener Norden die soziale Lage eine Andere ist, als im Essener Süden, ist leider für niemanden neu und darf auch nicht verschwiegen werden. Aber die Idee, lieber wegzuziehen anstatt vor Ort mit anzupacken, ist zynische Effekthascherei ohne echte Ideen. Und sie verkennt die vielen schönen Seiten dieses Stadtteils und die vielen engagierten Menschen, die sich für ihren Stadtteil und die Menschen hier einsetzen. Solche Aussagen bewirken genau das Gegenteil und schädigen das Image des Stadtteils noch zusätzlich. Die SPD in Essen und im Essener Norden mahnen seit Jahren eine konsequentere Auseinandersetzung mit dem Nord-Süd-Gefälle in unserer Stadt an. Mit Projekten wie Soziale Stadt, der Sicherung der Quartiershausmeister und dem Aktionsbündnis Sicheres Altenessen haben wir auch schon einiges geleistet.

Martin Schlauch

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir noch mehr stetige Unterstützung der Essener*innen im Norden brauchen. Es reicht nicht aus, beispielsweise den Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd als einzelnen Leuchtturm zu vermarkten. Wir brauchen gezielte Investitionen in die gesamte Bildungsinfrastruktur im Essener Norden. Dazu zählen auch mehr Mittel für Ordnungs- und Sicherheitskräfte, für soziale Arbeit, für eine andere Wohnungspolitik, sowie für die Kulturförderung und den Mobilitätsausbau. Ich bin sehr gespannt, ob die Essener Stadtspitze den Mut haben wird, gezielt finanzielle Mittel aus dem Süden in den Norden umzuverteilen. Probleme können wir immer nur gemeinsam und vor Ort lösen. Ich jedenfalls werde aus Altenessen so schnell nicht wegziehen.“